Freitag, 12. Juni 2015

The old Slaughterhouse

Wie im letzten Post berichtet stand als letztes Reiseziel die Westküste der Südinsel auf meiner Liste. Die ist vor allem für die Rauheit und Einsamkeit bekannt, aber auch einer der regenreichsten Regionen der Welt. Achso und Sandflies gibts hier leider auch. Sandflies sehen aus wie Fruchtfliegen, können aber stechen und das hält für Wochen.

Mein erster längerer Stopp waren die beiden Gletscher Franz Josef und Fox.

Viele Wanderungen und viel Staunen über die Natur waren meine Haupttätigkeit. Bis ich auf David und sein Hostel "The old Slaughterhouse" gestoßen bin:
Eigentlich wollte ich nur zwei Nächte bleiben, doch trotz meiner limitierten Reiserestzeit musste ich hier länger bleiben.

Also habe ich ihn gefragt, ob ich ein paar Tage länger bleiben könnte und für meine Unterkunft arbeiten kann.
Die Antwort war ja.

David war jahrelang Schafsschärer, bis er eines Tages in Irland die Vision hatte ein Hostel zu bauen.
Und was für eins! Eigentlich muss man dort gewesen sein, um zu verstehen, was so besonders daran ist. Das in Kombination mit Davids Anekdoten machen das Hostel zu einem magischen Ort.

Es liegt 100m über dem Meer, man kommt nur über einen steilen Fußweg hin und es ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Stattdessen versorgt David sich über einen Bach mithilfe von Wasserkraft selbst mit Elektrizität.

Der Kamin wird mit Treibholz vom Strand befeuert. Regnet es gibt es halt kein Feuer. 
Überall im Haus sind interessante Steine und Muscheln, die er über die letzten 25 am Strand gefunden hat. Lichtschalter sind wie ein Gashahn zum aufdrehen designed.

Einen Toaster, Fernseher, Internet oder Waschmaschine gibt es nicht. Dafür eine Fülle an Büchern und CDs.
Jeden Tag entdecke ich neue Details, die ich vorher nicht gesehen hatte.
Mehrere Jahre hat er an diesem "Meisterwerk" gebaut.
Das meiste Maerial kam statt mit dem Hubschrauber auf dem Quadbike den extrem steilen Berg hinauf. Darunter 6 großes Sofas und ein massiver 3m Holztisch.

Meine "Arbeit" überschreite 2 Stunden pro Tag nie und ich habe viel Zeit die Region zu erkunden.
Sie gilt als "NZs best hidden secret", weil es sich im Grunde um eine Sackgasse handelt und die meisten Touristen weiter in Richtung Süden hetzen, ohne hier hoch zu fahren.

Nun bin ich schon seit 5 Tagen da und werde morgen abreisen. Am Sonntag geht meine Fähre zurück auf die Nordinsel. Und dann sind es nur noch ein paar Tage bis zum Flug. Ich kann mir kaum einen besseren Ort vorstellen, um die letzten Tage in Neuseeland zu verbringen. Das hier ist zu 100% Kiwi.


einsame Strasse an der Westküste




Flussbett des Fox Gletscher


Vor ein paar Jahren noch ist der Gletscher noch "um die Ecke gekommen" 






Franz Joseph Gletsche. Finde den Helikopter im Bild (dann versteht man auch die Groessenverhaeltnisse)

Signatur in einer Huette am Weg. Ich war also nicht der Erste.
extrem lange Hängebrücke. Die sollte man in NZ mögen, es gibt sie überall...


Sonnenuntergang in Hokitika

Treibholz zu einem Wort geformt

Überreste einer Bruecke

perfekter Spiegel


milchig blau. Sieht erfrischend aus


Pancake rocks

ohne Worte


The old Slaughterhouse, Davids Meisterwerk


Alles selbst Gebaut (kein Architekt, kein Statiker, keine Baufirma, nur viel Willenskraft)

Das ist uebrigens der Lichtschalter

und das hier auch

Das neueste Projekt. Soll ein spa pool werden

Heaphy track


15 min hinter Kühen festgehangen. Aber bei der Landschaft kein Problem!

natuerliche Bruecke

wieder mal eine Hoehle

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