Donnerstag, 30. April 2015

Abel Tasman

Mittlerweile bin ich schon fast einen Monat auf der Südinsel. Unglaublich wie die Zeit vergeht.

Nach meiner Ankunft auf der Südinsel hatte ich noch den Rest des Tages umhergewandert und bin zu einer Flugschau nach Blenheim gefahren, bevor ich dann in mein Qaurtier nach Havelock, der "Greenlid Mussel Capital of the world" aufgebrochen bin.

Und tatsächlich, alle anderen Bewohner des Hostels haben als "Muschelöffner" im Ort gearbeitet. Und auch die Deutschenquote hielt sich dort sehr im Rahmen.

Wir sind an diesem Abend alle zusammen in den benachbarten und einzigen Pub des Ortes gegangen und hatten einen netten Abend.

Am nächsten Tag ging es für mich weiter nach Nelson. Bevor ich allerdings dort ankam habe ich noch mit Brian, einem holländischen Muschelöffner eine kleine Nahe gelegene Wanderung unternommen.

In Nelson angekommen, habe ich durch Zufall einen einheimischen Landschaftsdesigner Michael getroffen, der schon für Britischen Adel Landschaften designed hat und der mir netterweise die besten Orte in Nelson gezeigt hat.

Am nächsten Tag war es dann mein vorläufiges längeres Domizil, das ich angesteuert habe. Es ging zum woofen zu George, in der Nähe des atemberaubenden Abel Tasman national parks.

George ist ein 80-jahriger sehr munterer und erstaunlich fitter Geselle, der ein Motel in Marahau betreibt und immer viel zu tun hat.

Außerdem war auch noch ein Gentleman aus Jersey (GB) zu Besuch, der jetzt schon zum 10. Mal bei George ist und oft für 3 Monate in Neuseeland bleibt.

Die beiden in Kombination sind einfach unschlagbar und wir hatten jede menge Spaß in den drei Wochen. Unser Humor hat sich perfekt ergänzt. Ich hätte nie gedacht, dass man mit zwei Rentnern so viel Spaß haben kann.

Mehrere Tassen Tee täglich und bei jeder Mahlzeit ein großes Arsenal an Besteck, das jeweils in die perfekt gleiche Richtung ausgerichtet wurde, extra Teller für Servietten und aufpolierte Teekessel gehörten zum Standardequpment. Nach dem Dinner durften die After Eight Mints natürlich auch nicht fehlen.

Bei Arbeiten rund ums Haus hat sich Lesley als Health and Safety Manager nützlich gemacht (also eher gar nicht) und vorher wurde ein ausführliches risk assesment durchgeführt.

Und jeden Tag gab es mindestens zwei Gänge, die durchaus zelebriert wurden. Einen Abend trugen wir eine Dinnerparty aus und an einem anderen Tag ging es zu Neuseelands besten Streichquartett in den Nachbarort.

Unzählige male hat mich Lesley, der von Gentleman von Jersey durch die Gegend kutschiert und zum Caffee eingeladen. Sogar eine Kayaktour hat er mir spendiert.

Ich bin Fahrrad gefahren, im Park gewandert und vieles mehr. Und ein weiteres spektakuläres Ereignis hat stattgefunden: mein erstes Erdbeben! Und es war wohl sogar ein relativ starkes.

Nach etwa einer Woche habe ich dann einen Job als apple picker in der Region gefunden und konnte, obwohl ich kaum mehr zeit hatte George bei seinen Arbeiten zu helfen, weiterhin bei ihm wohnen.

Das Apfelpflücken war ein sehr harter Job, der härteste, den ich jemals ausgeführt habe.

Keiner der Backpacker, die mit mir gearbeitet haben blieben länger als 6 Tage. Ich selbst habe es zwei Wochen ausgehalten und das war wirklich eine Herausforderung.

Man steht unter dem ständigen Druck mindestens 4 "bins" (die Dinger sind riesig) zu pflücken, allerdings ohne die Äpfel zu beschädigen oder die falsche Farbe zu pflücken. Ständig muss man mit Kontrollen rechnen. Jeden Abend kommt man mit blauen Flecken und schmerzendem Rucken nach Hause.

Meiner Rechnung noch habe ich im meiner Zeit knapp 25 Tonnen Apfel gepflückt und das war schon die untere Grenze um nicht gefeuert zu werden.

Selbst die erfahren Picker von Vanuatu (einer Pazifikinsel), die jedes Jahr kommen, schaffen nicht viel mehr als 6 bins und das heißt in der 5 Minuten Pause ist Zeit für zwei Apfel und dann muss es weiter gehen. Und selbst als Traktorfahrer halt man es offenbar nur mit einer neuen Zigarette alle 5 Minuten aus.

Leider musste ich mir auch meinen rechtmäßigen, hart erarbeiteten Lohn erst erkämpfen, da die Firma mir weniger als den Mindestlohn zahlen wollte. Jetzt habe ich, was ich verdient habe und es geht weiter.

Ich glaube ich habe es dort nur so lange ausgehalten, weil ich bei George und Lesley bestens verpflegt wurde und ich wenigstens am Abend immer viel zu lachen hatte.

Das ist und bleibt hoffentlich aber meine einzige negative Erfahrung bisher und zeigt, dass es überall auf der Welt schwarze Schafe gibt.


sehr vielversprechend

hat aber gehalten 



Golden Bay und Farewell Split

Babyrobbe





sprudelndes Wasser aus dem Untergrund

Split apple rock (macht Sinn)

Abel Tasman

Kayaking mit Lesley




zurück nach einem harten Arbeitstag, belohnt mit diesem Anblick

Schafstransport in Neuseeland

Georges Haus

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